Ich wünsche mir seit meinem Berufseinstieg mit 19 Jahren als Köchin selbstständig zu sein. In fast zehn Jahren in der Gastronomie habe ich viel Ungerechtigkeit erlebt, zum Beispiel cholerische Küchenchefs, schlechtes Betriebsklima, unfaire Bezahlung oder minderwertige Produkte. Ich bin der festen Überzeugung: Das geht auch anders.

Ich möchte als Arbeitgeberin für ein angenehmes, fair bezahltes Arbeiten in freundschaftlicher Atmosphäre sorgen und als Gastgeberin eine persönliche Beziehung zu meinen Gästen aufbauen. Und ich will endlich mit Produkten arbeiten, für die ich auch mit meinen Überzeugungen einstehe. Die Arbeit im Bioladen hat mir gezeigt, wieviel Spaß es macht, mit den Produkten zu arbeiten, die bei mir privat schon seit langer Zeit auf den Tisch kommen. Ich finde, alle Menschen müssen für hochwertige Lebensmittel und die Produkte, die daraus hergestellt werden, sensibilisiert werden. Aromen und Geschmacksverstärker sind die Feinde jeder guten Küche und es ist nur eine Sache der Gewohnheit, sich dieser Zusatzstoffe langsam zu entledigen. Es ist ein langer Prozess ist, aber er lohnt sich. Für

einen selbst, für die Mitmenschen und für unsere Umwelt. Das Krisenjahr 2020 beschleunigte meine Reise ungemein. Dazu kam der Umstand, dass das Café „Dankbar“ in Frohnhausen schon lange leer und dann auch noch zum Verkauf stand. Durch die viele Zeit im „Shut Down“ wurde mir klar: jetzt oder nie.